Frühling liegt in der Luft! Bei diesem schönen Wetter zieht es uns raus in die Natur. Beim letzten Waldspaziergang an einem schönen, sonnigen Tag Ende April haben wir uns ans Waldmeister-Sammeln gemacht. Doch zuvor mussten wir ihn erst einmal finden! Gesucht haben wir in drei unterschiedlichen Waldstücken.
Fündig wurden wir schließlich in unmittelbarer Nähe eines Parkplatzes am Waldrand. Anschließend haben wir ihn leicht getrocknet und zu einem köstlichen Waldmeistersirup verarbeitet. Wie man den Sirup herstellt zeige ich dir in diesem Rezept.
Über Geschenke aus der Küche freut sich jeder! In hübsche Glasflaschen gefüllt ist selbstgemachter Waldmeistersirup eine originelle Geschenkidee aus der Natur. Genauso wie unsere selbstgemachte unsere selbstgemachte Brombeermarmelade aus wilden Brombeeren.
Waldmeister erkennen:
Du erkennst den Waldmeister im Wald an seinen bis zu 30 Zentimeter langen Stängeln. Ringsherum wachsen quirlförmig angeordnete schmale Blätter. Optisch verwechselt man ihn schnell mit Kletten-Labkraut (Link zu Wikipedia), dessen Borsten wie Klettverschluss wirken.
Waldmeister ist ein schmackhafter Verwandter des Kletten-Labkrauts. Seine Blätter sind am Rand etwas rau, an der Oberfläche jedoch glatt. Je nach Standort entfalten sich Ende April bis Anfang Mai weiße, kleine, sternförmige Blüten mit je vier Blütenblättern. Spätestens die Fingerprobe bringt Gewissheit, denn nur Waldmeister verströmt beim Zerreiben der Blätter diesen unverwechselbaren Duft!
Waldmeister finden & ernten:
Waldmeister bevorzugt nährstoffreiche und kalkhaltige Böden. Er wächst am Wegesrand in Laub- und Mischwäldern und bildet unter den Bäumen einen zartgrünen Teppich von vielen Waldmeisterpflanzen. Besonders häufig ist er in Buchenwäldern anzutreffen. Unter Bäumen und Sträuchern sollte man ihn suchen.
Tipp: Für eine längerfristige Lagerung kannst du den frischen Waldmeister entweder trocknen oder einfrieren. So behält er nicht nur sein Aroma, er steigert es sogar!
Das Sammeln von Waldmeister im Wald ist am einfachsten zur Blütezeit ab April. Waldmeister ist mehrjährig: Zum Ernten schneidest du die grünen Stängel mit einem Messer knapp oberhalb des Bodens ab. Achte beim Waldmeister Pflücken darauf genügend Pflanzenteile stehenzulassen. So kann sich der Waldmeister bis zum nächsten Jahr gut erholen und vermehren.
Nebenwirkungen: Ist Waldmeister giftig?
Grundsätzlich ist Waldmeister bei sparsamer Dosierung eher gesundheitsfördernd als schädlich. Waldmeister enthält den Pflanzenstoff Cumarin, der übrigens ebenso der Tonkabohne oder Zimt den unverwechselbaren Duft verleiht. Größere Mengen Cumarin können heftige Kopfschmerzen, Schwindel und Erbrechen verursachen. In großen Mengen gilt Cumarin als lebertoxisch und nierenschädigend.
Empfohlen werden 3 g Waldmeister pro Liter Flüssigkeit. Pflücke deshalb nur Waldmeister, der noch keine Blüten hat. Sobald die Pflanze blüht, steigt der Cumaringehalt. Das sorgt zwar für ein unwiderstehliches Waldmeisteraroma, gleichzeitig kann Cumarin unter anderem zu Kopfschmerzen führen.
Solange du nicht den Waldmeistersirup nicht stark konzentriert trinkst, musst du keine Nebenwirkungen befürchten. Zwei bis drei Tassen Waldmeister Tee pro Tag sind meiner Erfahrung nach völlig in Ordnung.
Waldmeister-Sirup: Zutaten
Für ein intensives Aroma ist es wichtig, dass du die Waldmeister-Stängel mindestens einen Tag welken lässt. Alternativ kannst du den frisch gepflückten Waldmeister auch für einen Tag einfrieren.
- 1 Liter Wasser
- 50 g Waldmeister (frisch)
- oder 16 g Waldmeister (getrocknet)
- 750 g Zucker
- 1 Zitrone
- (optional) grüne Lebensmittelfarbe
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Rezept: Waldmeistersirup selber machen
Wie man Waldmeistersirup aus selbst gepflückten Waldmeister herstellt
Gesamtzeit: 5 Tage
1. Erster Tag:
Waldmeister nach dem Pflücken in kaltem Wasser waschen. Anschließend auf einem Küchentuch für mindestens einen Tag welken lassen. Nur so entfaltet er das herrliche Aroma!
2. Zuckersirup herstellen:
Wasser aufkochen, Zucker hinzufügen und unter ständigem Rühren einige Minuten köcheln, bis sich der Zucker vollständig gelöst hat. Wenn du deinen Waldmeistersirup etwas dickflüssiger möchtest, solltest du etwas weniger Wasser verwenden oder den Sirup länger köcheln lassen.
3. Spritziges Waldmeister-Aroma:
Sobald dein Zuckersirup lauwarm abgekühlt ist, fügst du den Waldmeister in das Zuckerwasser. Zitrone unter heißem Wasser abwaschen, in Scheiben schneiden und mit dem Waldmeister und dem Sirup vermengen. Den Topf abdecken und für drei bis fünf Tage in den Kühlschrank stellen. Täglich einmal umrühren.
4. Filtern & Abfüllen:
Entferne nun den Waldmeister und die Zitronenscheiben. Anschließend den Sirup durch ein Küchentuch oder einen Kaffeefilter filtern. Den Waldmeistersirup noch einmal aufkochen und in keimfreie, saubere Fläschchen füllen. Wenn du möchtest, kannst du noch etwas grüne Lebensmittelfarbe dazu geben.
5. Waldmeister auf Wunsch färben
Wenn du möchtest, kannst du noch etwas grüne Lebensmittelfarbe dazu geben.
Kühl und dunkel gelagert hält der Waldmeistersirup etwa ein halbes Jahr. Er eignet sich bestens zum Aromatisieren von Süßspeisen oder mit Mineralwasser verdünnt als erfrischendes Getränk! Wir machen uns mit dem fertigen Waldmeister-Sirup am liebsten eine Tasse heißen Tee.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Waldmeister-Suche und beim Ausprobieren des Rezeptes. Wenn dir meine Anleitung für selbstgemachten Waldmeistersirup gefällt, dann hinterlasse mir doch gerne einen Kommentar oder teile den Beitrag auf deinen Social Media Kanälen. Deine Désirée
Preise inkl. MwSt. zzgl. Versand | Aktualisiert am 6.11.2024